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Als Jethro Tull den Grammy gewann

Written by on 19/01/2025

„And Justice For All“ (1988), die vierte Scheibe von Metallica und die zweite LP bei einem Major Label, machte die Band nur noch populärer und dann kam 1989 auch noch ihr erstes Musikvideo („One“) und eine Mega-Tour hinzu.

Dennoch unterlagen Metallica 1989, und das war damals fast nicht zu glauben, bei den Grammys ausgerechnet Jethro Tull in der Kategorie „Beste Hard-Rock/Metal-Performance (Gesang oder Instrumental)“.

Rückblickend glaubt selbst Tull-Frontmann Ian Anderson, dass dies absolut ungerecht war und die Thrash-Titanen die Trophäe natürlich sehr viel mehr verdient hätten – zumal in dem Genre.
„Ich hielt es nicht für sehr wahrscheinlich, dass wir den Grammy gewinnen würden“, sagte Anderson kürzlich in einem Interview mit „Classic Rock“. „Und ja, ich war ein wenig perplex und amüsiert, als wir in dieser Kategorie nominiert wurden.“

Anderson war bei der Preisverleihung nicht einmal anwesend, um den Preis entgegenzunehmen, als seine Band zum Gewinner ernannt wurde. Das Label hatte auch kaum Vertrauen. „Unsere Plattenfirma sagte uns: ‚Macht euch nicht die Mühe, zu den Grammys zu kommen. Metallica wird ihn sicher gewinnen.’“ Das war dann doch ein großer Irrtum!
Mehr als 30 Jahre später hat der Sänger und Flötist nicht das Gefühl, dass es der Preis eher ein Zeichen der Anerkennung war und weniger eine Beurteilung des Tull-Albums „Crest Of A Knave“.

Anderson: „Meiner Ansicht nach wurde uns der Grammy nicht verliehen, weil wir der beste Hard-Rock- oder Metal-Act waren, sondern weil wir ein Haufen netter Jungs waren, die noch nie zuvor einen Grammy gewonnen hatten.“

Die „Fehlentscheidung“ hatte aber auch Folgen, denn nachdem selbst die Laudatoren Alice Cooper und Lita Ford reichlich verwirrt über die Gewinner waren, beschlossen die Veranstalter, die Kategorie im folgenden Jahr unabhängig voneinander in Hard Rock und Heavy Metal aufzuteilen.


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